Ich habe mir in den Kopf gesetzt, kurzfristig, an einem Designwettbewerb teilzunehmen. Kurzfristig heißt in diesem Fall innerhalb von 5 Wochen ein Konzept in verschiedenen Produkten ausarbeiten und diese dann auch in Form von Prototypen umzusetzen. Das wird verdammt knapp. So knapp das ich für nicht viel mehr Zeit habe und meine Kuratorenarbeit hier auf AHWH.CH mal kurz aussetzen muss.
Zeitmangel kennen wir alle, nicht wahr?!
Und weil wir alle unsere Prioritäten erledigt bekommen wollen, ist das eine legitime Entschuldigung dafür andere Dinge schleifen zu lassen. Am beliebtesten ist da das Kochen.
Ich für meinen Teil habe aber festgelegt, dass gutes Essen unabdingbar für ‘a home worth having’ sind. Junk, Lieferdienste, vorgefertigte Speisen, industriell vormariniertes Fleisch etc. sind da nur Beispiele.
Neben der Qualität der Nahrung, heißt “gutes Essen” aber auch sich Zeit nehmen, denn die Zeit die wir am Tisch verbringen ist auch Familienzeit.
Als Superpragmat koche ich nicht jeden Tag, aber wenn ich koche dann richtig und viel, sodass genügend für eine 2te Mahlzeit übrig bleibt. Wer Kinder hat, lacht jetzt und denkt sich:
“Pfft! Das nennt man gesunden Menschenverstand!”
Korrekt Freund, korrekt!
Wenn ich mich aber so umhöre, bin ich doch sehr geschockt wie selten die meisten tatsächlich kochen. Nudeln Kochen, Fertigsauce drauf und ein paar aufgewärmte Tiefkühlerbsen dabei, ergeben zwar eine komplette Mahlzeit, ist aber nicht “kochen” Freunde. Das ist nur “Essen machen”. Da gibt es ein qualitativen Unterschied.
Wo bleibt da die Vorfreude auf die Mahlzeit?
Wo die guten Lebensmittel?
Essen ist doch so viel mehr als nur “den Magen füllen”. Essen und Kochen hat viel mit Sinnlichkeit zu tun. Also mit allen Sinnen essen, genießen und erleben.
In unserem ‘home worth having’ ist gutes Essen Wertschätzung.
Wertschätzung für den eigenen Körper, die Familie und den eigenen Geist, der sich die Zeit für gutes Essen nimmt.
Aber hey, wie gesagt: wenig Zeit haben, kenne ich auch.
“Keine Zeit haben” ist eine Ausrede für Faule – oder eine Art sich selbst zu belügen. *schäm Dich, wenn Du dazugehörst!
Deswegen lasst mich euch eins meiner neuen Lieblingsrezepte an die Hand geben die definitiv so schnell und einfach wie “nur Essen machen” gehen und doch so lecker und hübsch anzusehen ist wie “richtig kochen”.
Voilá – ma Tarte Rosace!
Zutaten:
1 Mürbeteig (wenn es ganz, ganz schnell gehen muss, nehmt ihr einen gekauften. Für alle anderen:)
- 1Ei
- 1 ½ Becher Mehl nach Gusto
- 1 Brise Salz
- 80-120g weiche Butter
Alles gut vermengen, in der Kuchen-/Pizza-/Tarteform als Boden flachdrücken – kaltstellen.
3 Karotten
1 Zucchini
½ – 1 Aubergine
1 grosse Tomate
1 Zwiebel (wer mag)
Rosmarin, frisch wo möglich
Salz
Pfeffer
So geht’s:
- Teig in der Form auslegen. Ofen auf 180° C’ vorheizen.
- Nehmt den Sparschäler und schneidet alles Gemüse in dünne Streifen. Die Aubergine braucht ein gutes, scharfes Messer. Die Zwiebel in dünne Halbkreise.
- Wenn ihr alles Gemüse geschnitten habt, nehmt ihr eine Karottenscheibe, rollt sie zusammen und umwickelt sie dann mit einer Scheibe Zucchini, dann Aubergine, dann wieder Karotte…. und so weiter. Immer diese drei: Karotte, Zucchini, Aubergine. Nicht zu dicht, nicht zu wenig – siehe Bilder.
- Wenn euer Blech voll ist, schiebt ihr hier und da eure Tomatenscheiben ein. Nicht zuviel Tomate, weil sie schrecklich viel Wasser verliert und euer Teig so nicht durchbacken könnte.
- Zu guter letzt: Salzen, pfeffern, Rosmarin drüberstreuen.
Das ganze für 30-40min in den Backofen.
C’est tout! TOUT, mes amis – rien de plus!
Zubereitungszeit mit Fertigteig: 10min.
Zubereitungszeit mit selbstgemachtem Teig: 15min
Überrascht eure Lieben mit einem schlichten, aber aromatischem und, vor allem, wunderschönem, selbstgemachtem kleinem Gericht. Und wem das nicht genug ist: Hühnchenbrustfilets dabei, oder ein Feldsalat und ein Glas Weißwein, ein Stück guter Käse….